Austauschtreffen in Bafoussam
der Akteure im Projekt "back to school"
Zum zweiten Mal fand vom 21. bis 23. Mai 2021 ein Treffen aller Akteure statt, die sich in Kamerun im Projekt "back to school" engagieren. Bon Secours hat das Treffen initiiert und finanziert. Organisiert wurde das Treffen von Heike Neulist-Foaleng vom Verein Academie Camerounaise des Formations (ACF).
Diese Treffen soll den Organisationen die Möglichkeit geben, ihre Arbeit vorzustellen, ihre Probleme und Grenzen untereinander zu diskutieren; aber auch, um relevanten fachlichen Input zu erhalten. Dieser Teil des Inputs wird hauptsächlich von den Mitgliedern des ACF-Vereins geleistet, die alle einen pädagogischen Hintergrund haben.
Die Teilnehmer:
Hope and Life Cameroun; Douala
o Réne Samuel Marcel Mpome
Manna Herz Association; Nkongsamba
o Asanga Eveline Amundam
o Nkambi Shadrack Alombah
Schule in Dschang
o Anyiamin Magdaline Mbeven
ACF Bafoussam
o Michel Foaleng
o Sikimoki Winifred D.
o Heike Foaleng
Campus4change; Foumban
o Edna Visiy Buhnyuy (Behavioural Change Association)
o Chebe Georges (HIV Coordinator, West Region)
Hope and Life Cameroun; Douala
o Réne Samuel Marcel Mpome
Manna Herz Association; Nkongsamba
o Asanga Eveline Amundam
o Nkambi Shadrack Alombah
Schule in Dschang
o Anyiamin Magdaline Mbeven
ACF Bafoussam
o Michel Foaleng
o Sikimoki Winifred D.
o Heike Foaleng
Campus4change; Foumban
o Edna Visiy Buhnyuy (Behavioural Change Association)
o Chebe Georges (HIV Coordinator, West Region)
Heike hat uns wieder einen ausführlichen Bericht gesendet. Vielen Dank dafür! Hier eine gekürzte Version des Berichtes:
Zuvor wurde jeder aufgefordert, eine eigene Präsentation in Form eines Gedichtes oder einer Zeichnung vorzubereiten. Tatsächlich waren alle sehr konzentriert, auch wenn wir uns mit Handytaschenlampen zur Beleuchtung behelfen mussten.
Anschließend stellten die Organisationen ihre Aktivitäten der letzten Monate kurz vor, insbesondere die Veränderungen, die sich - unter anderem nach und durch das erste "Austauschtreffen" - ergeben haben:
• Im Rahmen ihrer Möglichkeiten haben alle versucht, mehr Verständnis für die von ihnen betreuten Personen zu erlangen und ggf. direkt zu intervenieren. Aufgrund fehlender finanzieller und damit auch personeller Ressourcen bleibt dies jedoch schwierig.
• Samy von Hope & Life berichtet, dass die Aktivitäten gut laufen. Aufgrund von Corona konnte er einige spezielle Aktivitäten für Kinder nicht organisieren. Medizinische Untersuchungen bei den Kindern werden verstärkt.
• Frau Mbeven aus Dschang berichtet, dass die Arbeit für sie nicht einfach ist, da sie alleine agiert. Viele Leute bitten sie um Hilfe. Sie macht Hausbesuche und unterstützt Schüler sowie einige Familien mit einem kleinen Fonds. Sie plant, eine/n Mitarbeiter/in zu suchen, die sie unterstützt.
• Frau Amundam von der Manna-Health-Foundation, berichtet, dass sie Rückmeldungen von den Schulen haben, wenn es Problemfälle gibt, so dass sie im Hinblick auf die familiäre Situation intervenieren können. Sie fragen außerdem nach Beginn des Schuljahres nach, welche Kinder Probleme haben, den Schulabschluss zu schaffen, damit sie eingreifen können.
• Heike berichtet von ACF Bafoussam, dass die Aktivitäten gut laufen und dass das ACF Büro als Beratungsstelle immer bekannter wird. Außerdem wurde eine Kooperation zwischen einer staatlichen bilingualen Schule und ACF unterzeichnet.
Die beiden neuen Teilnehmer aus dem Projekt "Campus4change" wurden ebenfalls gebeten, ihre Aktivitäten näher vorzustellen.
Herr George Chebe ist als HIV-Koordinator in der Region West tätig und führt in Zusammenarbeit mit "Campus4Change" an drei weiterführenden Schulen in Foumban Schulungen zum Thema "Life skills and Sexuality Education" durch.
• Pro Projektjahr wird ein "Projekt-Lehrer" ausgebildet
• Eins-zu-eins-Beratung wird durchgeführt
• Dialogboxen werden installiert, in denen die Jugendlichen ihre Themen für die Einzelberatung oder für Forumsdiskussionen angeben können
• Fragen und Antworthefte werden herausgegeben
• Kostenloses HIV-Screening
• Aktivitäten zur Prävention
• Ausbildung von Peer Educators, um auch die Jugendlichen in den Stadtteilen zu erreichen
• Psychosoziale Unterstützung für HIV-positive Fälle
Frau Edna Buhnyuy ist auch im Bereich HIV aktiv, in der "Behavioural Change Association", mit den folgenden Aktivitäten:
• Aufklärung und Screening auf Märkten, in Schulen, Bars, etc.
• seit 2020 individuelle Unterstützung von Flüchtlingskindern mit Schulgeld und Material
Nach der Vorstellungsrunde wurden gemeinsame Punkte und mögliche Synergien und Kooperationen diskutiert.
1. Entwicklung von Fähigkeiten/Techniken zum Schreiben von Projektanträgen und zur effektiven Beantragung von Fördermitteln
Das Schreiben von Anträgen für Fördermittel ist eine schwierige Angelegenheit. Solange man nicht bei einer großen Organisation/NGO bekannt ist, ist es schwierig, von dieser unterstützt zu werden.
2. Ausstellung von Geburtsurkunden für Flüchtlingskinder
Eine Geburtsurkunde zu bekommen, wenn man nicht mehr in der Nähe seines Geburtsortes lebt, ist sehr schwierig. Bis jetzt gibt es keine andere Möglichkeit als ein vorläufiges Dokument, das zur Vorlage bei Schulprüfungen verwendet werden kann.
3. Auswahlkriterien für zu unterstützende Flüchtlingskinder
• Einkommenssituation der Familie
• Auswirkung der Krisen auf die Familie
• Anzahl der Familienmitglieder
• Anzahl der Kinder, die zur Schule gehen/nicht zur Schule gehen
• Wohnsituation
• Individuelle Situation jedes Kindes:
o Körperliche Behinderung
o Traumatische Erlebnisse
o Schulische Situation (Zeitpunkt der Abwesenheit von der Schule, zuletzt besuchte Klasse, Alter im Verhältnis zur zuletzt besuchten Klasse, Leistungen in der Schule usw.)
4. Möglichkeiten der gegenseitigen Unterstützung/Kooperation
• Herr George Chebe, als HIV-Koordinator in der Region West, kann in Dschang und in Bafoussam Aktivitäten unterstützen
• Frau Winifred von ACF kann bei Interventionen in Schulen unterstützen
Das letzte Thema des Tages ist ein Brainstorming zum Thema Fundraising für unsere Aktivitäten. Da die Mittelbeschaffung durch Projekte, die bei internationalen Partnern eingereicht werden, oft nicht erfolgreich ist, haben wir Ideen gesammelt, wie wir unser Budget verbessern können:
• Zusammenarbeit mit der PTA (Parent-Teacher-Association), so dass sie sich an der Finanzierung des Schulgeldes für Flüchtlingskinder beteiligen
• Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen zur Unterstützung
o Durch sichtbare Arbeit
o Partnerschaft, z.B. Nähen von Uniformen für eine Schule
• Lückenfinanzierung von Stipendien
• Sensibilisierung von Familienmitgliedern und Freunden
• Präsenz in den sozialen Medien
• Flugblätter
Freitag, 21.05.2021
Die Teilnehmer trafen pünktlich ein, und trotz eines anhaltenden Stromausfalls konnten wir gemeinsam zu Abend essen.Zuvor wurde jeder aufgefordert, eine eigene Präsentation in Form eines Gedichtes oder einer Zeichnung vorzubereiten. Tatsächlich waren alle sehr konzentriert, auch wenn wir uns mit Handytaschenlampen zur Beleuchtung behelfen mussten.
Samstag, 22.05.2021
Zunächst stellte sich jeder mit seinem am Vortag entstandenen Gedicht oder Bild vor. Alle waren begeistert davon, über sich selbst nachdenken zu können, etwas Neues auszuprobieren und ungeahnte Fähigkeiten in sich selbst zu entdecken. Es war eine intensive Vorstellungsrunde, bei der gleichzeitig eine pädagogische Methode erlebt werden konnte.Anschließend stellten die Organisationen ihre Aktivitäten der letzten Monate kurz vor, insbesondere die Veränderungen, die sich - unter anderem nach und durch das erste "Austauschtreffen" - ergeben haben:
• Im Rahmen ihrer Möglichkeiten haben alle versucht, mehr Verständnis für die von ihnen betreuten Personen zu erlangen und ggf. direkt zu intervenieren. Aufgrund fehlender finanzieller und damit auch personeller Ressourcen bleibt dies jedoch schwierig.
• Samy von Hope & Life berichtet, dass die Aktivitäten gut laufen. Aufgrund von Corona konnte er einige spezielle Aktivitäten für Kinder nicht organisieren. Medizinische Untersuchungen bei den Kindern werden verstärkt.
• Frau Mbeven aus Dschang berichtet, dass die Arbeit für sie nicht einfach ist, da sie alleine agiert. Viele Leute bitten sie um Hilfe. Sie macht Hausbesuche und unterstützt Schüler sowie einige Familien mit einem kleinen Fonds. Sie plant, eine/n Mitarbeiter/in zu suchen, die sie unterstützt.
• Frau Amundam von der Manna-Health-Foundation, berichtet, dass sie Rückmeldungen von den Schulen haben, wenn es Problemfälle gibt, so dass sie im Hinblick auf die familiäre Situation intervenieren können. Sie fragen außerdem nach Beginn des Schuljahres nach, welche Kinder Probleme haben, den Schulabschluss zu schaffen, damit sie eingreifen können.
• Heike berichtet von ACF Bafoussam, dass die Aktivitäten gut laufen und dass das ACF Büro als Beratungsstelle immer bekannter wird. Außerdem wurde eine Kooperation zwischen einer staatlichen bilingualen Schule und ACF unterzeichnet.
Die beiden neuen Teilnehmer aus dem Projekt "Campus4change" wurden ebenfalls gebeten, ihre Aktivitäten näher vorzustellen.
Herr George Chebe ist als HIV-Koordinator in der Region West tätig und führt in Zusammenarbeit mit "Campus4Change" an drei weiterführenden Schulen in Foumban Schulungen zum Thema "Life skills and Sexuality Education" durch.
• Pro Projektjahr wird ein "Projekt-Lehrer" ausgebildet
• Eins-zu-eins-Beratung wird durchgeführt
• Dialogboxen werden installiert, in denen die Jugendlichen ihre Themen für die Einzelberatung oder für Forumsdiskussionen angeben können
• Fragen und Antworthefte werden herausgegeben
• Kostenloses HIV-Screening
• Aktivitäten zur Prävention
• Ausbildung von Peer Educators, um auch die Jugendlichen in den Stadtteilen zu erreichen
• Psychosoziale Unterstützung für HIV-positive Fälle
Frau Edna Buhnyuy ist auch im Bereich HIV aktiv, in der "Behavioural Change Association", mit den folgenden Aktivitäten:
• Aufklärung und Screening auf Märkten, in Schulen, Bars, etc.
• seit 2020 individuelle Unterstützung von Flüchtlingskindern mit Schulgeld und Material
Nach der Vorstellungsrunde wurden gemeinsame Punkte und mögliche Synergien und Kooperationen diskutiert.
1. Entwicklung von Fähigkeiten/Techniken zum Schreiben von Projektanträgen und zur effektiven Beantragung von Fördermitteln
Das Schreiben von Anträgen für Fördermittel ist eine schwierige Angelegenheit. Solange man nicht bei einer großen Organisation/NGO bekannt ist, ist es schwierig, von dieser unterstützt zu werden.
2. Ausstellung von Geburtsurkunden für Flüchtlingskinder
Eine Geburtsurkunde zu bekommen, wenn man nicht mehr in der Nähe seines Geburtsortes lebt, ist sehr schwierig. Bis jetzt gibt es keine andere Möglichkeit als ein vorläufiges Dokument, das zur Vorlage bei Schulprüfungen verwendet werden kann.
3. Auswahlkriterien für zu unterstützende Flüchtlingskinder
• Einkommenssituation der Familie
• Auswirkung der Krisen auf die Familie
• Anzahl der Familienmitglieder
• Anzahl der Kinder, die zur Schule gehen/nicht zur Schule gehen
• Wohnsituation
• Individuelle Situation jedes Kindes:
o Körperliche Behinderung
o Traumatische Erlebnisse
o Schulische Situation (Zeitpunkt der Abwesenheit von der Schule, zuletzt besuchte Klasse, Alter im Verhältnis zur zuletzt besuchten Klasse, Leistungen in der Schule usw.)
4. Möglichkeiten der gegenseitigen Unterstützung/Kooperation
• Herr George Chebe, als HIV-Koordinator in der Region West, kann in Dschang und in Bafoussam Aktivitäten unterstützen
• Frau Winifred von ACF kann bei Interventionen in Schulen unterstützen
Das letzte Thema des Tages ist ein Brainstorming zum Thema Fundraising für unsere Aktivitäten. Da die Mittelbeschaffung durch Projekte, die bei internationalen Partnern eingereicht werden, oft nicht erfolgreich ist, haben wir Ideen gesammelt, wie wir unser Budget verbessern können:
• Zusammenarbeit mit der PTA (Parent-Teacher-Association), so dass sie sich an der Finanzierung des Schulgeldes für Flüchtlingskinder beteiligen
• Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen zur Unterstützung
o Durch sichtbare Arbeit
o Partnerschaft, z.B. Nähen von Uniformen für eine Schule
• Lückenfinanzierung von Stipendien
• Sensibilisierung von Familienmitgliedern und Freunden
• Präsenz in den sozialen Medien
• Flugblätter
Sonntag, 23.05.2021
Samuel Mpome hält eine Einführung über die Erstellung einer Dokumentation der finanziellen Aktivitäten der Organisationen, wobei er vor allem die Gelegenheit nutzt, Fragen zu Form und Standards der Buchhaltung zu beantworten.
Auch die Art und Weise, wie Berichte geschrieben werden, wird besprochen.
Grundsätzlich wird empfohlen, dass sich jede Organisation eine Vorlage für verschiedene Arten von Berichten erstellt und dann nur noch die Details einträgt.
Zum Schluss wurde die weitere Form der Zusammenarbeit und zukünftige Treffen besprochen:
Wir vereinbaren, die Kommunikation in der WhatsApp-Gruppe zu intensivieren und uns gegenseitig mit neuen Informationen und Erfahrungen zu unterstützen. Ein nächstes Treffen kann auch über Online-Dienste wie Zoom oder Teams abgehalten werden. Sollten wir Bedarf an einem weiteren physischen Treffen haben, kann dieses im Jahresrhythmus stattfinden.
Die Teilnehmer wurden anschließend um ein Feedback gebeten. Hier einige Zitate:
• Ich wurde wieder daran erinnert, wie wichtig die individuelle Unterstützung ist
• Das Empowerment für mich selbst ist groß
• Ich habe so viel Input bekommen, und freue mich auf viele Veränderungen
• Nach dem letzten Treffen gab es schon Veränderungen und nun habe ich wieder neue Dinge gelernt
• Der Austausch ermutigt mich, mehr zu lernen und zu helfen
• Ich freue mich, neue Leute mit neuen Kenntnissen zu treffen
• Dies war ein erfolgreiches Austauschtreffen. Ich werde wie das letzte Mal nach Hause fahren und versuchen, die neuen Ideen umzusetzen
• Dieses Mal habe ich neue Ideen für einkommensschaffende Maßnahmen bekommen
• Es ist gut zu wissen, dass die anderen auf dem gleichen Gebiet arbeiten
• Ich bin beeindruckt von den Bemühungen (aller Leute hier) sich und ihre Fähigkeiten zu verbessern
• Von der ersten Aktivität an (Gedicht schreiben und meine Präsentation zeichnen) habe ich etwas Neues entdeckt; das hätte ich mir nie vorstellen können
• Ich bin glücklich über das neue Netzwerk
Wir als veranstaltender Verein (Academie Camerounaise des Formations) freuen uns, dass unser Angebot so gut angenommen wird und dass offensichtlich alle Teilnehmer einen Gewinn aus dem Wochenende ziehen können. In diesem Sinne hoffen wir auf eine weitere gute Zusammenarbeit und den Austausch von Best Practices.
• Ich wurde wieder daran erinnert, wie wichtig die individuelle Unterstützung ist
• Das Empowerment für mich selbst ist groß
• Ich habe so viel Input bekommen, und freue mich auf viele Veränderungen
• Nach dem letzten Treffen gab es schon Veränderungen und nun habe ich wieder neue Dinge gelernt
• Der Austausch ermutigt mich, mehr zu lernen und zu helfen
• Ich freue mich, neue Leute mit neuen Kenntnissen zu treffen
• Dies war ein erfolgreiches Austauschtreffen. Ich werde wie das letzte Mal nach Hause fahren und versuchen, die neuen Ideen umzusetzen
• Dieses Mal habe ich neue Ideen für einkommensschaffende Maßnahmen bekommen
• Es ist gut zu wissen, dass die anderen auf dem gleichen Gebiet arbeiten
• Ich bin beeindruckt von den Bemühungen (aller Leute hier) sich und ihre Fähigkeiten zu verbessern
• Von der ersten Aktivität an (Gedicht schreiben und meine Präsentation zeichnen) habe ich etwas Neues entdeckt; das hätte ich mir nie vorstellen können
• Ich bin glücklich über das neue Netzwerk
Wir als veranstaltender Verein (Academie Camerounaise des Formations) freuen uns, dass unser Angebot so gut angenommen wird und dass offensichtlich alle Teilnehmer einen Gewinn aus dem Wochenende ziehen können. In diesem Sinne hoffen wir auf eine weitere gute Zusammenarbeit und den Austausch von Best Practices.