Konflikte lösen statt befeuern

Studiengang „Friedensjournalismus“ an der Université Protestante d‘Afrique Centrale (UPAC) in Yaoundé, Kamerun

Wie gefährlich es werden kann, wenn Medien Hetze betreiben statt seriösem Journalismus, hat das berüchtigte Radio Mille Collines in Ruanda gezeigt, das mit seinen Hasstiraden gegen die Tutsi zum Völkermord anstachelte.

In Kamerun ist die Lage – noch – nicht so explosiv wie 1994 in Ruanda. Aber es gibt einen massiven Konflikt in den englischsprachigen Regionen des Landes, der sich längst zum Bürgerkrieg ausgeweitet hat. Und immer wieder gießen Journalisten Öl ins Feuer.

Es beginnt 2016 mit friedlichen Protesten von englischsprachigen Lehrern und Anwälten. Schnell verteufeln Staatsmedien die Demonstanten als „Terroristen“, ein prominenter TV-Mann in der Hauptstadt diffamiert die Protestierenden als „Ratten“, die es zu vernichten gilt. Die mediale Eskalation hat dazu beigetragen, dass inzwischen Tausende von Toten zu beklagen sind. Und ein Ende ist nicht in Sicht.

In dieser Situation ist es für Journalisten schwer, professionelle Distanz zu wahren, sorgfältig zu recherchieren und die unterschiedlichen Seiten zu Wort kommen zu lassen. Noch schwerer ist es, den Konflikt zu analysieren und einen Beitrag dafür zu leisten, dass Lösungen gefunden werden können, statt den Hass weiter anzuheizen.
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Verstehen gegen den Hass


Doch genau das lernen junge Menschen im Master-Studiengang „Friedensjournalismus“ an der Université Protestante d‘Afrique Centrale, kurz UPAC.

2016 wurde er mit Unterstützung von „Brot für die Welt“ und dem Zivilen Friedensdienst (ZFD) neu aufgelegt. Seminare zu Friedensforschung und Konfliktbearbeitung sind wichtige Bausteine des Studienprogramms. Im journalistischen Teil erwerben die Studierenden praktische Erfahrungen mit Print, Radio, Video- und Online-Journalismus. Jeder Jahrgang realisiert mindestens eine Zeitschrift und eine Radiosendung, die dem Friedensgedanken verpflichtet sind.
Der Studiengang ist der einzige dieser Art auf dem Kontinent und zieht neben Kamerunern auch Studierende aus dem Ausland an, besonders aus der krisengeschüttelten Demokratischen Republik Kongo. Für viele ist es eine neue Erfahrung, dass professionnelle Medien-Arbeit nicht heißt, sich auf eine Seite zu schlagen, sondern unterschiedliche Sichtweisen zuzulassen und mögliche Wege zur Konfliktösung zu zeigen.
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Teures Studium


Die UPAC als private Universität setzt in ihren hoch angesehenen Master-Studiengängen auf individuelle Betreuung der Studierenden statt auf Massenbetrieb, wie er an staatlichen Universitäten in Kamerun üblich ist. Doch das hat seinen Preis: Pro Jahr müssen die Studierenden eine knappe Million FCFA, rund 1.500 Euro aufbringen – etwa so viel wie ein durchschnittliches Jahreseinkommen.

Diese Summe ist ein unüberwindliches Hindernis für viele junge Menschen, die sich um diesen Studiengang bewerben. Mit der Spenden für Stipendien können wir mithelfen, den Friedensgedanken in einer konfliktreichen Region zu stärken, indem wir verantwortungsvollen Journalismus fördern.
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Auf unserer letzten Kamerunreise haben wir Jessica Irro aus Berlin kennengelernt. Bon Secours und Jessica wollen in Zukunft enger zusammenarbeiten. Derzeit unterstützt Jessica Studenten, die einen Studiengang "Friedensjournalismus" begonnen haben. Das Studium ist sehr teuer und einige der talentierten Studenten, werden das Geld vielleicht nicht aufbringen können. Wir wollen den Studenten gerne helfen. Jessica ist regelmäßig in Kamerun und wird über den Fortgang des Studienganges berichten.

Unterstützen Sie die Studenten mit einer Spende:

Bon Secours Kamerun e.V.
Verwendungszweck: Friedensjournalismus
Raiffeisenbank Voreifel e.G.
IBAN. DE77 3706 9627 5743 0310 18
BIC. GENODED1RBC

Mit nur einem Klick "SPENDEN" gelangen Sie auf die Website von betterplace.org. Hier haben Sie mehrere Möglichkeiten zu spenden (Paypal, Kreditkarte, SEPA-Lastschrift).


Jessica Irro und Studenten „Friedensjournalismus“