C-Bogen im Krankenkaus in Kumba angekommen und installiert
Bericht von Samuel Mpome von Hope & Life
Im November haben wir eine Whatsapp aus Douala bekommen, von "Samy" Samuel Mpome von unserem Partnerverein Hope and Life:
unser Container (das ist die Nummer 16!), gestartet im September in Deutschland, ist angekommen.
→ Mittlerweile ist der 17.Container unterwegs (gepackt am 5. Dezember)
Mit dabei im voll-beladenen 40-Fuß-Container: ein C-Bogen, den wir von der Fa. RIMASYS gespendet bekommen haben. Vielen Dank dafür noch einmal!
Ein C-Bogen ist ein Röntgengerät, das vor allem während laufender OPs oder am Krankenbett eingesetzt wird.
Vor einigen Monaten hatten wir eine Anfrage von Frau Hermine Esaw vom Krankenhaus in Kumba bekommen, die dringend einen C-Bogen benötigen.
Frau Hermine Esaw haben wir in Bafoussam als respektable Krankenhaus-Managerin in der dortigen Atcha Eye Clinique kennengelernt. Sie wechselte Anfang des Jahres nach Kumba. Kumba ist die Bezirkshauptstadt der englisch-sprachigen süd-westlichen Region Kameruns und derzeit mitten im Bürgerkriegsgebiet. Erst im Oktober berichtete die internationale Presse von einem Überfall auf eine Schule in Kumba, bei dem sechs Kinder getötet und 13 schwerverletzt wurden.
→ Siehe dazu auch unsere Hilfsaktionen für die Kinder der Bürgerkriegs-Flüchtlinge.
Wir haben Hope & Life beauftragt, den frisch eingetroffenen C-Bogen unter Mithilfe des Medizintechnikers Eric Valerie zu installieren und dann die Krankenhaustechniker vor Ort zu schulen. Wir sind wieder einmal mehr als zufrieden damit, wie hervoragend die Zusammenarbeit mit Hope & Life funktoniert.
Wir können uns auf Samy und seine Mitstreiter verlassen. Die Aufgaben werden lösungsorientiert durchgeführt. Die Berichte erhalten wir zeitnah und sehr ausführlich. Mit Hope & Life haben wir einen wirklich zuverlässigen Partner vor Ort.
→ Wer uns übrigens bei Beladen des 16. Containers zusehen möchte: hier gibt es dazu einen kleinen Film!
Nach Samys Whatsapp erhielten wir den ausführlichen Bericht mit Fotos. Hier Samys Bericht auf deutsch in einer gekürzten Version:
EINSATZBERICHT FÜR BON SECOURS E.V.
Installation des Siemens OP-Bogens und Schulung des Technikers im Presbyterian General Hospital, Kumba.
Von René Samuel Mpome, 17.12.2020
Frau Hermine Esaw hat daraufhin eine Schulung durch das Medical Network Cameroon für den Techniker, der das Gerät bedient, beantragt, damit dieser die entsprechenden Kenntnisse erlangt, das Gerät mit seiner vollen Leistung bedienen zu können.
Eric Valerie Tahoue Noumsi und ich (René Samuel Mpome) kamen um 11:00 Uhr in Kumba an, mit einem Auto, das von Madam Hermine ESAW geschickt wurde, um uns von Douala abzuholen.
Die folgenden Techniker waren im Bildbearbeitungsraum anwesend und arbeiteten mit uns: Yumoh Jude, Esua Jude und Tangiri John
Uns wurden die folgenden Aufgaben gestellt:
- Bestätigen Sie, dass die Ausrüstung gut installiert ist;
- Finden Sie eine Lösung für den fehlerhaften Bildschirm auf dem Monitor (das Gerät hat 2 Bildschirme, die gleichzeitig arbeiten und einer davon ist defekt);
- Installieren Sie einen Drucker und schließen Sie ihn an das Gerät an
- Schulung...
Eric Valerie stellte zunächst die Ausrüstung vor und erklärte deren Verwendung. Dieser erste Punkt war sehr wichtig, weil die Techniker im Presbyterian General Hospital nicht genau wussten, im welchem Bereich der C-Bogen eingesetzt werden soll.
Nach der Klärung wurden die Kabel und verschiedenen Anschlüsse überprüft, um sicherzustellen, dass das Gerät gut installiert ist und die Anschlüsse richtig ausgeführt sind.
Der Monitor wurde mit 2 installierten Bildschirmen geliefert und einer davon ist defekt (kann keine Bilder anzeigen, zeigt nur eine weiße Seite an. Der Bildschirm muss ausgetauscht werden.
Drucken von Bildern
Da der Bedarf des Krankenhauses darin besteht, die Dienste des Siemens Chirurgie-Bogens, der kein Röntgengerät ist, aber als solches verwendet werden kann, zu erweitern, war es wichtig, einen Drucker an das Gerät anzuschließen, um das angezeigte Bild zu drucken.
Eric Valerie schloss den Drucker nach mehreren erfolglosen Anschlussversuchen durch den Operationstechniker des Presbyterian General Hospital ordnungsgemäß an das Gerät an. Der Drucker wurde von den im Raum vorhandenen Ultraschallgeräten übernommen. So können die Techniker nun denselben Drucker verwenden, während sie nach einem anderen Drucker mit denselben Eigenschaften suchen, der für die Verwendung des Siemens-Operationsbogens bestimmt ist.
Angezeigte Bilder auf dem Bildschirm (gute Qualität des Bildes, beim Ausdruck erscheint es gleich)
Als die Mitarbeiter des Krankenhauses den C-Bogen erhielten, recherchierte das für das Röntgen zuständige Team einige Informationen über die Ausrüstung und fand ein Benutzerhandbuch im Internet. Es ist für sie sehr hilfreich. Sie sammelten Erfahrungen mit dem Gerät und waren in der Lage, es zu bedienen.
Eric Valerie tauschte sich mit den Technikern über die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten des Geräts aus und zeigte ihnen einige Tipps.
→ (Anmerkung Bon Secours: wir haben versäumt zu überprüfen, ob die Bedienungsanleitung auch auf englisch vorhanden ist. In Zukunft gehört eine englisch- bzw. französisch-sprachige Bedienungsanleitung auf unsere Checkliste.)
BEOBACHTUNG UND EMPFEHLUNG
Beobachtung
Während der Arbeitssitzung bemerkten wir ein mehrfaches Neustarten der Geräte. Dies wurde durch eine niedrige Spannung im Stromkreis des Gebäudes verursacht.
Während der Vorbereitung des Eingriffs an der Anlage machte sich Eric Valerie Sorgen über die elektrische Sicherheit der Anlage: Wurden Schutzmaßnahmen zur Sicherung der Anlage getroffen? Leider nicht, denn während des Einsatzes wurde die Anlage durch eine Unterspannung beeinträchtigt.
Empfehlung
Es ist zwingend erforderlich, die Anlage zu sichern: eine ordnungsgemäße elektrische Absicherung der Anlage ist notwendig.
→ (Anmerkung Bon Secours: dies ist ein immer wiederkehrendes Thema. Wir haben uns bereits mit Frau Esaw in Verbindung gesetzt und sie dringend gebeten, den C-Bogen nur mit einem "Voltage Regulator" in Betrieb zu nehmen. Lerneffekt für uns: Hinweise auf die Notwendigkeit von Voltage Regulators reichen nicht aus - wir dürfen solch wertvolle Geräte in Zukunft nur noch zusammen mit einem Voltage Regulator nach Kamerun versenden.)
Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit dem Presbyterian General Hospital Kumba
Die Zusammenarbeit mit dem Presbyterian General Hospital wurde durch eine gute Kommunikation leicht gemacht. Die Anreise nach Kumba war gut organisiert, ein Auto und ein Fahrer waren für unsere Fahrten vorgesehen. Die Techniker waren verfügbar und bereit zu arbeiten. Auch der Austausch war gut. Selbst die Sprache war kein Hindernis, da Eric Valerie derzeit Englisch lernt.
→ (Anmerkung Bon Secours: in unserem Film vom Beladen des Containers seht Ihr übrigens den eingepackten C-Bogen, als er noch im Lager steht und auf seine Reise nach Kamerun wartet :-)